“Ein Stück Nabburger Kultur!”

 Geschichtlicher Abriss   –   Jugendblaskapelle Nabburg in 500jähriger Tradition

 Der älteste Nachweis über Musik und Musikanten in Nabburg ist in den „Rathsprotocollen“ der Stadt zu finden. So ist die früheste Nennung der „Stadttürmer“ derzeit aus dem Jahre 1482 urkundlich belegbar. Die Türmer und später, ab dem 19. Jahrhundert die ebenfalls hauptberuflichen „Städtischen Musikmeister“ zeichneten verantwortlich für Entstehung und Fortbestand der örtlichen Musikkapellen.
In Fortsetzung der ungebrochenen 500jährigen Tradition wurde 1972 durch den Pfarrgemeinderat die Jugendblaskapelle Nabburg gegründet. Als Ausbilder konnten Musiker der damals noch existenten Stadtkapelle gewonnen werden. Hans Götz stellte sich als Dirigent und Ausbildungsleiter zur Verfügung. 30 Jungen und 36 Mädchen im Alter ab acht Jahren aus Nabburg und Umgebung begannen im April 1973 mit der Ausbildung. Den ersten Gehversuchen 1974 folgten gute musikalische Fortschritte.
Seit 1978 nimmt das Orchester regelmäßig an Konzertwettbewerben teil und konnte in der Mittel- und Oberstufe beachtliche Erfolge mit Belobigung und Auszeichnung erreichen. Bei der Teilnahme an den Wettbewerben „Spiel in kleinen Gruppen“ seit 1989 auf Bezirks-, Bundes- und Landesebene wurden die Leistungen der jungen Musiker mit dem Prädikat „Ausgezeichnet“ bewertet.
Aus Einladungen zu erfolgreichen Konzerten im In- und Ausland entstanden freundschaftliche Verbindungen mit Musikkapellen in Niedersachsen, in Oberösterreich, im Burgenland, in der Schweiz, der CSFR, in Litauen, Frankreich und Ungarn.
Die jahrelange Freundschaft zum Musikverein Ried im Traunkreis, Oberösterreich, wurde 1982 durch die Übernahme der Patenschaft für das 10jährige Gründungsfest in Verbindung mit dem Bezirksmusikfest in Nabburg besiegelt.
Besonders ausgezeichnet wurde die Jugendblaskapelle Nabburg 1982 mit der großen goldenen Medaille am weiß-blauen Band des Nordbayerischen Musikbundes und 1984 mit der Verleihung der PRO-MUSICA-Plakette durch den Bundespräsidenten. 1991 verlieh der Bezirk Oberpfalz den Musikförderpreis an die Kapelle. Die Stadt Nabburg zeichnete den Verein 1994 mit dem Kulturförderpreis aus und im Jahr 2002 belobigte der Bezirk Oberpfalz das Orchester mit dem Kulturpreis.

1986 konnte in Eigenleistung mit Finanzierung durch den Träger der Kapelle, die Kath. Kirchenverwaltung, der Bau eines Musikerheimes erfolgreich abgeschlossen werden. Nach 15-jähriger Tätigkeit trat Hans Götz von seiner Funktion als Kapellmeister und Ausbildungsleiter zurück und übergab das Amt im Mai 1987 an Dirigent Josef Weber. Im Herbst 2010 übernahm Dirigent Markus Ferstl die Aufgabe des musikalischen Leiters.
Bereits 1977 hat Joseph Ferstl die Organisationsleitung übernommen. 1981 wurde er zum Vorsitzenden des Vereins „Jugendblaskapelle Nabburg“ gewählt. Diese Amt hat er bis heute inne. Den Anregungen der Musiker und Eltern entsprechend, erfolgte 1978 die erste Ausstattung der Kapelle mit einer einheitlichen Bekleidung und 1996 die zweite Neueinkleidung. Bis 2011 war die Katholische Kirchenverwaltung freigemeinnützige Trägerin der Jugendblaskapelle. Dann wurde der Verein eigenständig und in “Jugendblaskapelle Nabburg e.V.” umbenannt.
In all den Jahren gelang es in mühevoller, sich ständig fortsetzender Wiederaufbauarbeit die Kapelle durch laufende Jungmusikerausbildung mehrfach neu zu formieren und so den Charakter einer Jugendkapelle zu erhalten.
Schwerpunkte der musikalischen Vereinsarbeit sind die ständige Ergänzung/Erweiterung des Repertoire und die künstlerische Arbeit zur Vorbereitung des Programms für die jährlichen Konzerte und Serenaden, die in Nabburg seit 1984 zu festen Institutionen geworden sind.
Durch die allgemeine Jugendarbeit und speziell die außermusikalische Jugendbetreuung übernimmt die Jugendblaskapelle Nabburg neben ihrer kulturellen Funktion eine  wichtige und wertvolle gesellschaftspolitische und soziale Aufgabe im Bereich der Jugendbildung.